Inser Künstler vergangener Zeiten
zeitgenössische Inser Künstler
Kein Fotograf kann nur annähernd die Stimmung und Ausstrahlung eines Menschen wiedergeben, wie das der grosse Maler konnte. Ausser seiner Begabung nahm er sich die Zeit seine Modelle kennenzulernen. Ich glaube er hatte die Fähigkeit in die Gefühlswelt eines Menschen einzutauchen, ohne sich dabei zu verlieren. Albert Ankers Ruf als Porträtist von Kindern ist international bekannt.
Senn wächst als Sohn eines Lehrers in Maisprach (Baselland) auf. Traugott nach der Lehre als Dekorationsmaler in Bern, bildete er sich an der Kunstgewerbeschule in Bern als Maler aus. Dank eines Stipendiums kann er 1903 nach Paris reisen, wo er im Atelier des französischen Kunstmalers Luc-Olivier Merson seine Fertigkeiten weiter entwickelt.
Traugott Senn zieht 1924 nach Ins um, wo er bis zu seinem Lebensende 1955 wohnt und arbeitet.
Hier findet er seine Landschaft mit den weiten, fernen Horizonten, ihren Kornfeldern und ihrer zarten Atmosphäre. Das Licht und die Farben werden in seinem Werk entscheidend. Er malt in reinen Farben und mit sanften Tönen, wie sie der schweizerischen Landschaften eigen sind, wenn diese von einer milden Sonne beschienen werden. Senns unheroische Malerei hat nichts äusserlich Anspruchsvolles. Sie ist poetisch und zart empfunden. Er gibt sein Seeland – im Sinn des paysage intime – mit einem leicht romantisch getöntem Stimmungsgehalt wieder.
Zu den lichtvollsten gehören seine letzten Gemälde aus den 1950er Jahren. Die Landschaft im grossen Moos mit Pappeln von 1950 schenkte der damalige Gemeindepräsident Fritz Wüthrich der Gemeindekanzlei Ins als Dank „für verständige und treue Mitarbeit“. Aus Protokollauszügen der Gemeinde von 1952 kann entnommen werden, dass Senn Mühe hatte seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Wie es heisst, hatte er „bedeutende Ausstände“, sodass die Gemeinde beschloss, das Gemälde Broye-Kanal zum Preis von Fr.900.- zur Schuldentilgung zu erwerben.
(Auszug aus „Raumtexte“ von Isabelle Messerli Kunsthistorikerin, Bern und Ruedi Wirz, Ins
Den Verkauf eines Gemäldes quittierte der Künstler vielfach mit einem Selbstporträt (Spiegelschrift)